Bereits in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts setzte sich bei den verantworlichen Priestern und Laien angesichts der regen Wohnungsbautätigkeit die Erkenntnis durch, daß im Ratinger Süden über kurz oder lang eine "Filialkirche" errichtet werden müsse. Doch dann kam der Krieg und machte allen Hoffnungen ein jähes Ende: Das Vorhaben konnte erst Jahre später wieder aufgegriffen werden. Neben dem Geld fehlte ein Grundstück, das Herr Wilhelm Bröcker dankenswerterweise stiftete. Er nahm auch am 8. Dezember 1953 den ersten Spatenstich zum Bau des langersehnten Gotteshauses vor. Genau ein Jahr später war der Bau fertiggestellt und konnte vom damaligen Dechanten W. Veiders der jungen Gemeinde nach der Segnung übergeben werden.
Die Gemeinde galt bis 1959 noch als Rektorat der Mutterkirche St. Peter und Paul und zählte knapp 3000 Mitglieder. Zum Schutz- und Namenspatron wählte man sich den Missionar und Bischof des Niederrheins und Bergischen Landes St. Suitbertus.
Noch während der Bauzeit war es gelungen, die Patres und Brüder des Franziskaner-Minoritenordens der Deutschen Ordensprovinz Würzburg zu gewinnen. So kamen nach 151 Jahren wieder die Minderbrüder des hl. Franz nach Ratingen und konnten 1955 in ihr neues Kloster an der Rückfront der Kirche einziehen; im gleichen Jahr wurde zudem der Kindergarten gebaut. So wuchs die Gemeinde aus recht bescheidenen Anfängen zu ansehnlicher Größe, die Um- und Erweiterungsbauten notwendig machten. Es kamen Jugendheim und Pfarrsaal hinzu, eine Bücherei und auch ein separates Klostergebäude.
1986 mußten die Würz- burger Minoriten wegen Personalmangels ihren Konvent schließen, doch sorgten sie dafür, daß keine Lücke aufkam: Es gelang ihnen, die Minoriten der Ordensprovinz Krakau für den Dienst an St. Suitbertus in Ratingen zu gewinnen.
Im Jahre 2000 wurde mit der Renovierung des Kirchenraumes begonnen. Die Arbeiten umfassten u. a. die Erneuerung der elektrischen Anlagen, Reinigung und Anstriche von Wänden und Decken, Erneuerung des Fußbodens und einer Generalüberholung der Orgel. Die aufwendigen Arbeiten wurden kurz vor Ostern 2001 abgeschlossen und die Gemeinde konnte die Osternacht in der renovierten Kirche feiern.
Am 1. Januar 2006 erfolgte eine Neuordnung der Kirchengemeinden im Dekanat Ratingen, Seelsorgebereich Ratingen-Mitte/Homberg. Die vier alten Pfarrgemeinden "Herz Jesu", "St. Suitbertus", "St. Peter und Paul" und "St. Jacobus der Ältere" wurden aufgelöst und die neue Pfarrgemeinde "St. Peter und Paul" mit vier Gemeindekirchen gegründet.
Die Kirche "St. Suitbertus" wurde den Minoriten als Klosterkirche und Rektoratskirche zur Verfügung gestellt.
Ferner genießen alle Messen, die am Todestage oder an einem andern Tage die genannten Personen und ebenso für die Stellvertreter der Protektoren für die Orts- ordinarien, die Fürsten, die höchsten Wohltäter, die zum Orden gehörigen Brüder und Schwestern und deren Eltern von irgendeinem Priester gefeiert werden, dasselbe Altarprivileg aus dem Indult des Papstes Benedikt XIV. vom 3. September 1751.